Das Projekt „Deutschsprachige Kanzleischriftstücke in siebenbürgischen Archiven. Erfassung, Edition, semantische und morphosyntaktische Beschreibung“ (DKSbA) setzt sich zum Ziel, erstmals unterschiedliche deutschsprachige Dokumente des institutionellen Gebrauchs in den ehemaligen politischen, administrativen und judikativen Zentren der Siebenbürger Sachsen Hermannstadt (rum. Sibiu), Kronstadt (rum. Braşov) und Klausenburg (rum. Cluj-Napoca), aus der Frühen Neuzeit in nennenswertem Umfang zu edieren, ins Rumänische zu übersetzen sowie sprachwissenschaftlich zu untersuchen. In den Blick genommen werden Schriftstücke des Magistrats, der Sächsischen Nationsuniversität und der Zünfte, d. h. der Träger der siebenbürgisch-sächsischen Politik, Wirtschaft und Kultur. Unter dem Aspekt „Textsorte“ handelt es sich um Sitzungsprotokolle, Gerichtsprotokolle und Zunftordnungen.
Die unzureichende Erfassung der anvisierten Schriftstücke in den Archivkatalogen und die Tatsache, dass sie überwiegend in handschriftlicher Form vorliegen, hat über die Jahre dazu geführt, dass sie als Forschungsquellen kaum noch herangezogen wurden.
Hinzu kommt immer mehr, dass die Zahl derjenigen, die sie überhaupt verstehen, d. h. noch Deutsch können, in Rumänien dramatisch sinkt. Es ist daher von außerordentlicher Bedeutung, dass die kanzleisprachlichen Schriftstücke – ein kultureller, ökonomischer und linguistischer Spiegel der im Niedergang begriffenen deutschsprachigen Minderheit auf rumänischem Boden – erhalten und gebührend verwertet wird.
Um die Dokumente zu konservieren, die in den meisten Fällen nur im Einzelexemplar vorliegen, werden sie parallel mit einer möglichst vollständigen Erfassung digitalisiert.
Das Projekt strebt zwei zentrale Endprodukte an: